Am 16. Juni beginnt die 79. Greifswalder Bachwoche

Die Greifswalder Bachwoche übt einen faszinierenden Reiz auf Besucherinnen und Besucher aus, die Jahr für Jahr nach Greifswald reisen, um eine Woche lang die besondere familiäre Atmosphäre des Festivals zu genießen. Auf diese Familie der Bachfreunde einerseits und die Familie Bachs andererseits ist der Blick im Jahr 2025 gerichtet. Bei den Morgenmusiken sollen Kantaten erklingen, die die einzelnen Lebensstationen Bachs (und seiner Familie) repräsentieren. Am Beginn der Bachwoche steht ein Gastkonzert des Mädchenchores Hannover und den Abschluss bildet eine Aufführung des "Christus-Oratoriums": einer Zusammenstellung aus Bachs h-Moll-Messe und anderer Kantaten, die das Leben Jesu nachzeichnen. Die künstlerische Gesamtleitung der Bachwoche liegt bei Prof. Frank Dittmer.

Das vollständige Programm finden Sie hier.

Ausstellung der Friedensbibliothek Berlin im Dom

Eine Ausstellung der Friedensbibliothek Berlin mit Texten von Simone Weil geht den Ursachen von Gewalt und Ungerechtigkeit auf den Grund. Sie ist vom 15.6.2025 bis Ende August im Greifswalder Dom zu sehen.

Die Ausstellung betrachtet die Welt auf der Suche nach den Ursachen von Gewalt und Ungerechtigkeit. Sie beleuchtet das Problem der Entwurzelung, deren Kennzeichen sie schonungslos benennt: Krieg und Umweltzerstörung, Waffenverkäufe, die Allmacht des Geldes und das Verlangen nach Bereicherung, das Ausspielen der einen Armen gegen die anderen. Die heute sichtbaren Opfer dieser Krankheit sind die Toten der Kriege, die ins Abseits Gedrängten und die immer mehr werdenden Flüchtlinge, auch Entwurzelte, vor denen Europa seine Grenzen dichtmachen möchte.

Die wichtigste Überlegung der Ausstellung bleibt die Frage nach der Einwurzelung: Wie kann der Mensch zu Wurzeln kommen?

Simone Weil (1909 – 1943), Philosophin, Autorin, selbst Opfer Hitlers und seines Systems, benennt mit ihren Texten scharfsinnig die Ursachen und Folgen von Entwurzelung. Sie glaubt an einen Gott, der sie gerade in ihrer Ohnmachtserfahrung begleitet. Für sie ist die Entwurzelung „die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft. … Die Verwurzelung ist vielleicht das wichtigste und meistverkannte Bedürfnis der menschlichen Seele.“

Die Wanderausstellung, die von der Friedensbibliothek der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg zur Verfügung gestellt wurde, wird im Nordschiff des Greifswalder Doms gezeigt und nach dem Gottesdienst am 15.6. 2025 eröffnet.

Die neuen Ostfenster von Olafur Eliasson

Am 7. 4. 2024 wurden die von Olafur Eliasson neu gestalteten neuen Ostfenster im Greifswalder Dom eingeweiht. Seitdem haben über 100.000 BesucherInnen sich von ihrem Licht faszinieren lassen.

Das Fensterprojekt warTeil der Feierlichkeiten der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich. Denn der Entwurf Ólafur Elíassons ist eine Hommage auf den großen Greifswalder Romantiker, der in St. Nikolai 1774 getauft wurde. Das Kunstwerk ist als Kirchenfenster einzigartig in Europa: In die Glasfensterfront ist ein Lichtspektrum in Anlehnung an Friedrichs Gemälde „Huttens Grab“ eingebaut – mit mundgeblasenen Scheiben in 65 Farbtönen, die in der Glaswerkstatt Hein Derix Kevelaer hergestellt wurden. Zwischen die Fensterfront und dem Binnenchor werden zahlreiche Effektspiegel eingebaut, die das bunte Licht aufs Gewölbe zurückspiegeln.

Näheres zu den neuen Fenstern und wie auch Sie sich eine der 3.383 roten, gelben oder blauen Einzelscheiben "zueignen" können, finden Sie auf unserer Spendenseite!  Einen Link zur Aufzeichnung des Einweihungsgottesdienstes finden Sie unten!

Pressematerial finden Sie hier.

Eine Aufzeichnung des Einweihungsgottesdienstes am 7.4.2024 finden Sie hier.

„Domani Mattina“ (Morgen früh) – Ein neues Zwinger-Gemälde im Dom

Das Gemälde ist im Auftrag der Dom-Gemeinde entstanden. Es lädt die Kapelle XI im Westen des Doms mit einem Lichtereignis auf, das sich reiner Malerei verdankt. Die Transparenz der Farbhaut setzt das Oberlicht in der Vertikale fort, so daß es den ganzen Raum durchfließt als ein Leuchten der Stille, als eine Verheißung auf das Größere, an das sich Glaube und Hoffnung wenden. Zugleich korrespondiert das große Bild mit dem kleinen in der Fensterlaibung des Seitenschiffs, hoch oben rechts von der Kapelle, einer Schenkung, die dem Auftrag vorausging. 

Thorsten Zwinger, in Greifswald geboren, schuf mit diesem Bild ein Hauptwerk seiner Auseinandersetzung mit dem Pommerschen Landschaftsraum. Den Topos des Nebels durchdringend, erhöht er ihn zu einer Topografie der Erwartung. Darin folgt er seinem geistigen Paten, dem Greifswalder Caspar David Friedrich, der zwischen Weltbild und Ich zuerst die Leere als Schicksalsfrage aufwarf. Der Maler Zwinger hat in nationalen und internationalen Kontexten ausgestellt. Ein repräsentatives Konvolut seiner Bilder befindet sich im Pommerschen Landesmuseum.

Einen ausführlichen Text zu dem Projekt von Michael Freitag finden Sie hier.

Thorsten Zwinger (*1962): Domani Mattina (Morgen früh), 2023
Thorsten Zwinger (*1962): Domani Mattina (Morgen früh), 2023
Sonntag | 22.06.2025

1. So.n.Trinitatis



Willkommen bei der Evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai in Greifswald

Die mittelalterliche Backsteingotikkirche überragt mit ihrem fast 100 Meter hohen Turm die Hansestadt Greifswald. Von seiner Aussichtsgalerie aus hat man einen eindrucksvollen Blick über die Altstadt bis hin zur Insel Rügen.

Mit ihrer ca. 1.200 Menschen zählenden Gemeinde ist St. Nikolai eine typische Innenstadtgemeinde. Das Gemeindegebiet zieht sich wie ein Handtuch quer über das Stadtgebiet - zur einen Seite die Gemeinde St. Jacobi und zur anderen Seite die Gemeinde St. Marien. Die sonntäglichen Gottesdienste im Dom und die vielschichtigen kirchlichen Veranstaltungen ziehen neben der Gemeinde zahlreiche Gäste von außerhalb an.

St. Nikolai ist eine Kirche mit großer Vergangenheit, lebendiger Gegenwart und ein Ort aktueller Kirchenmusik.

Bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts begann man mit dem Kirchenbau und vergrößerte noch während der Bauzeit im 14. Jahrhundert die Hallenkirche zu einer Basilika. 1456 fand in der Kirche die Gründung der Greifswalder Universität statt, heute sind es Immatrikulationsfeiern, akademische Ehrungen und Universitätsgottesdienste.

In der Wendezeit war der Dom St. Nikolai ein Ort, wo Menschen Kraft und Hoffnung für die Umgestaltung der Gesellschaft schöpften.